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Tourismus für den Frieden

Verantwortlicher Autor: Stephan Zurfluh Zürich, 16.10.2022, 12:00 Uhr
Presse-Ressort von: Reisezeit Bericht 5853x gelesen

Zürich [ENA] Der Krieg rückt in den Blickwinkel der Menschen. Weil der Ukrainekrieg in Europa stattfindet, prasseln täglich Nachrichten auf uns ein. Russland ist international isoliert, auch für den Tourismus, es gibt nur noch wenige Reisemöglichkeiten dorthin. Was ist mit den anderen Kriegen, wie z.B. im Jemen oder Syrien? Dort sind Saudi Arabien, Katar, die Emirate oder die Türkei involviert. Keine Sanktionen.

Besonders zeigt sich die Doppelmoral im Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien. Aserbaidschan hat den Krieg begonnen und will sich Teile von Armenien einverleiben. Das wird weitgehend totgeschwiegen. Nun will Aserbaidschan Tourismus etablieren. Gut für das Image, für die Wirtschaft und die ländliche Entwicklung. Der Krieg wurde ausgeklammert, kein Thema. Bei den Diskussionen mit den Reisevertretern will jeder, dass Frieden einkehrt. Diskussionen zur politischen Umsetzung – Fehlanzeige.

Die Touristik schweigt sich darüber aus. Es besteht eine Reisewarnung, zwar nur für bestimmte Gebiete, ein Wohlfühlfaktor für Touristen sieht anders aus. Warum werden keine “Produkte” entwickelt? Wegen seiner christlichen Geschichte im Orient ist Armenien ein beliebtes Reiseziel. Aserbaidschan wird in einigen Fällen als Verlängerung dazugebucht. Ein Grenzübertritt passiert via Georgien. Die Touristik könnte hier Potential wecken und intensivere Reisen anbieten. Tourismus dient der Völkerverständigung und dem Frieden. In Aserbaidschan darüber zu diskutieren, ist riskant. Hier bei uns in Europa können wir die Debatten erlauben. Sanktionen wirken wenig, beliebter dagegen Belohnungen.

Könnten wir den gemeinsamen Tourismus von Armenien und Aserbaidschan zu stärken? Dazu gehört die Ursachenforschung zum Konflikt, der meist in einem überbordenden Nationalismus zu finden ist. In der Schweiz beweisen wir, dass verschiedene Völker und Sprachen gleichberechtigt friedlich miteinander leben. Wenn also Aserbaidschan eine Roadshow veranstaltet, sollte über das politische System der Schweiz gesprochen werden. Die Touristen werden über ihrem Alltag erzählen. Darin liegt ein guter Ansatz für die Begegnung. Die Touristiker müssen die politischen Verhältnisse betrachten. Reisebüros sehen ihre Stärke in der Beratung, bitte für Frieden einsetzen. Die PR-Agentur hat hier versagt, der gleiche Vorwurf gilt für viele Teilnehmer.

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