Donnerstag, 02.05.2024 14:30 Uhr

ITB - Tourismus und Frieden

Verantwortlicher Autor: Stephan Zurfluh Berlin, 11.03.2024, 14:09 Uhr
Presse-Ressort von: Reisezeit Bericht 5016x gelesen
Blick auf ITB  Berlin
Blick auf ITB Berlin  Bild: Stephan Zurfluh

Berlin [ENA] Frieden und Tourismus - es ist mein Thema auch im Jahr 2024 auf der ITB 2024 gewesen. Letztes Jahr zum Abschluss ein Versuch mit Aserbaidschan und Armenien. Dieses Jahr versuchte ich es mit Saudi Arabien und Israel und nächstes Jahr hoffentlich Amerika und Russland.

Einige Aussteller konnten keine E-Mails empfangen, Yandex wird trotz Hauptsitz in der Schweiz sanktioniert. Die russische Presse kann nur mit VPN in Berlin gelesen werden, Deutschland befindet sich im Kriegsrausch, diese Themen werden verschwiegen. Stattdessen ein bombastische Eröffnung, Oman entfachte einen riesigen Aufwand, um sich für den Tourismus zu präsentieren. Oman ist eine friedliche Oase in der arabischen Welt, eine Steilvorlage für den Frieden. Passiert ist nichts. Nach 2 Tagen, 2 Stunden war die Messe vorbei, vom Geschäft bestimmt. Gespräche nur mit Termin, Veranstaltungen nur mit Einladung. Leere Stände am dritten Messetag.

Eine “Pressekonferenz” am Stand von Italien stellte die Europäische Kulturstadt 2025 Nova Gorica und Gorica vor. In der “Europastadt” Frankfurt an der Oder interessiert das niemanden. Der Eiserne Vorhang ist weg, wir lernen nichts aus der Geschichte, wir errichten wieder Grenzen. Gerade Berlin sollte hier historische Verantwortung zeigen. Effektiver als Diplomatie sind bekanntlich Waffen. So bleibt die Frage: Wohin will der Tourismus? Wird er weiterhin von finanziellen Interessen und durch die Investoren bestimmt, oder orientiert er sich an menschlichen Werten. Als Liedermacher hat Stephan Zurfluh das Verhalten auf der ITB ausgelotet. Die Mehrheit desinteressiert, wobei Frieden und Stabilität Grundlage für Tourismus sind.

Vor einem Jahr hatte es einen Aussteller aus dem Sudan. Er hoffte auf Tourismus, Krieg, damit ist alles vorbei. Die Armenier hoffen weiter auf Tourismus, Armenien ist stabil, mit einer Zusammenarbeit mit Aserbaidschan und der Türkei profitieren alle. Hintergrund: Stephan Zurfluh hat an der ITB Berlin teilgenommen, sein “Erkennungsmerkmal”, eine Reisegitarre. Er ist provokant vorgegangen, sich gegen die Kommerzialisierung gewehrt. Die Pressekonferenz von Saudi Arabien hatte keine Fragen zugelassen. Zugang zu den Ständen und zu den Abendveranstaltung mit Termin, Einladung und Registrierung, was eher als Ausgrenzung statt Begegnung empfunden wird.

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