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Gleichbehandlung im Tourismus

Verantwortlicher Autor: Stephan Zurfluh Baden, 28.07.2023, 20:07 Uhr
Presse-Ressort von: Reisezeit Bericht 8004x gelesen
Gleichbehandlung
Gleichbehandlung  Bild: Pixabay Elisabeth Cecil

Baden [ENA] Die Absicht ist würdig. Alle gleicht behandeln! Doch im Tourismus spielt das Geld eine wichtige Rolle. Für einen höheren Preis gibt es bessere Zimmer. Und während manche sich das Geld zusammenkratzen müssen, spüren andere die Kosten nicht. Es bleibt immer genügend für die hohe Kante übrig.

Elegante Leute werden besser behandelt, freundlicher bedient, unbewusst steigert sich die Erwartungshaltung von erfolgreichen Menschen grosszügig bedacht zu werden. Oft ist das Gegenteil der Fall, grosse Trinkgelder die Ausnahme. Gut, sie können sich mehr leisten, doch bitte zum gleichen Preis. Warum mehr zahlen, nur weil ich mehr Geld habe? Für Menschen in armen Ländern bleiben Fernreisen oft ein Traum. Aus den reichen Ländern kommen die Touristen gerne, um von den günstigen Dienstleistungen zu profitieren. Sie schaffen Arbeitsplätze. Die Tourismushochburgen, wie die Schweiz, haben einen hohen Anteil an einheimischen Gästen. Andererseits in Ländern, wie die Malediven, zählt praktisch nur der Ausländer als Gast.

Tourismus ist volkswirtschaftlich ein Export von Dienstleistungen, die den Einheimischen fehlen. Export klingt immer gut, nur dass dazu nur für Touristen importiert werden muss, inkl. Arbeitskräfte, wie zum Beispiel in den Emiraten. “Gastarbeiter” leben prekär, sie sparen für die Heimat. Tourismus ist für viele Länder eine wichtige Einnahmequelle für Devisen. Wie respektieren die Touristen die Einheimischen? In der Regel korrekt, das heisst sie zahlen lokale Preise, freuen sich über die billige Taxifahrt und geben gerne ein Trinkgeld. In den “reichen” Ländern schockieren oft die Preise. Sich selbst versorgen, die Lösung.

Fazit, alle gleich zu behandeln, ist niemals fair, weil jeder andere Mittel zur Verfügung hat und viel an der Herkunft liegt. Praktisch müssen für alle gleiche Preise gelten und es eine staatliche Aufgabe, für den Ausgleich zu sorgen. Langfristig werden sich viele Kosten weltweit angleichen und vielen Menschen der Zugang zu Gütern verwehrt bleiben. Arbeitsmigration ist nur vordergründig eine Lösung. Es müssen überall unternehmerische Freiheiten gefördert werden, die auf die Gemeinschaft Rücksicht nehmen. Dies bedeutet mehr Augenhöhe. Das Kapital muss in die Verantwortung eingebunden werden.

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